Obwohl der Begriff „Künstliche Intelligenz“ oder „KI“ (häufig auch mit dem englischen Begriff „Artificial Intelligence“ oder „AI“ bezeichnet) bereits im Jahre 1956 zum ersten Mal auftauchte und 1966 der erste Chatbot (einfach ausgedrückt – ein Roboter mit dem man sich unterhalten kann wie z.B. „Siri“ von Apple oder „Alexa“ von Amazon) zu Forschungszwecken entwickelt wurde, dauerte es über 50 Jahre, bis größere Fortschritte erzielt wurden. Erst ab 2012 nahmen die Entwicklungen in einem Teilbereich KI „Deep Learning“ (maschinelles Lernen, das auf komplexen neuronalen Netzen basiert, um große Mengen an Daten zu analysieren und Muster zu erkennen) so richtig Fahrt auf. (Quelle: mebis Magazin).
KI-Einsatz: viele Bereiche in Unternehmen sind betroffen
KI lebt von Daten und wird heute in zahlreichen Branchen auf die unterschiedlichste Weise eingesetzt, um Kundenerfahrungen zu verbessern und Betriebsabläufe zu optimieren. Im Kundenservice werden, zum Beispiel, Chatbots genutzt, um auf Kundenanfragen zu reagieren und Kundendaten aufzunehmen. Ein Chatbot ist ein textbasiertes Dialogsystem, das die Kommunikation mit einem technischen System ermöglicht, wobei dieses System mit jeder Kundeninteraktion dazulernt. So können automatisiert einfache Fragen beantwortet oder Benutzer an die richtige Ressource weitergeleitet werden. Dies verringert den Bedarf an menschlichen Kundendienst-Mitarbeitern und verbessert Reaktionszeiten.
Im Bereich Marketing und Werbung analysieren KI-Tools Verbraucherdaten und verbessern dadurch die Effizienz von Marketingkampagnen. Sie können Zielgruppen identifizieren, die höchstwahrscheinlich auf bestimmte Werbemaßnahmen reagieren. Das Kaufverhalten der Kunden kann präzise vorhergesagt und proaktiv mit Kampagnen zur richtigen Zeit bedient werden. So helfen die Tools dabei Inhalte dynamisch anzupassen, um die Nutzerbindung und den Umsatz zu erhöhen.
Natürlich ist KI auch in der Fertigungsindustrie im Einsatz und trägt hier zur Verbesserung von Effizienz und Produktivität bei. Mit ihrer Hilfe werden unter anderem Produktions-prozesse optimiert, potentielle Gefahren am Arbeitsplatz erkannt, Material- und Komponentenbestellung automatisiert und Mitarbeiter durch den Arbeitstag geführt. Mittels „Maschinellem Lernen“ kann Wartungsbedarf vorhergesagt werden, dies hilft Ausfallzeiten und Kosten zu reduzieren. In der Logistik wird KI zur Optimierung von Routen und zur Vorhersage von Lieferzeiten eingesetzt. Sie hilft außerdem bei der Lagerverwaltung, indem sie die Nachfrage vorhersagt und die Bestandsverwaltung optimiert. So spielt sie eine wichtige Rolle im Lieferkettenmanagement.
Im Einzelhandel wird KI eingesetzt um das Einkaufserlebnis zu personalisieren. Hier können die Unternehmen personalisierte Produktempfehlungen anbieten indem das Kaufverhalten und Präferenzen von Kunden analysiert werden. Dies führt oft zu höheren Verkaufszahlen. Auch bei Finanzdienstleistungen spielt KI eine Rolle. Sie wird zur Betrugserkennung und -verhinderung eingesetzt, indem Algorithmen Transaktionsmuster analysieren. Dabei liegt das Augenmerk auf ungewöhnlichen Aktivitäten die auf Betrug hindeuten könnten. Selbst im Gesundheitswesen helfen KI-Algorithmen bei Diagnose und Prognose von Krankheiten. So können sie beispielweise Muster in medizinischen Bildern erkennen, die für das menschliche Auge nur schwer zu identifizieren sind.
All diese Anwendungen sind lediglich kurz angerissene Beispiele, die zeigen, wie umfangreich bereits heute der Einsatz „Künstlicher Intelligenz“ im beruflichen Umfeld ist. Doch eines haben alle Anwendungen gemeinsam: es geht um Daten! Es werden nicht nur persönliche Kunden- bzw. Nutzerdaten sondern oft auch sensible Unternehmensdaten, die unbedingt vor Missbrauch und Weitergabe geschützt werden müssen verarbeitet. Keine Firma kann es sich heute noch leisten, sich nicht um den Umgang mit dieser für viele noch sehr neuen Welt zu befassen. (Heike Binner)